Chronik 1891-1947 Chronik 1972-2000 Chronik seit 2000

Zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges normalisierte sich auch auf den Dörfern das Leben langsam wieder. Die meisten Kriegsgefangenen waren wieder daheim und 1947 übergab der Albertsreuther Hauptmann Georg Schaller mit 55 Jahren das Zepter der Feuerwehrführung an den 40-jährigen Erhard Trampler, ein Schreiner ebenfalls aus Albertsreuth. Der 31-jährige Max Schaller aus Götzmannsgrün übernahm das Amt des Stellvertreters. Die Hauptmänner und Adjutanten wurden seit diesem Zeitpunkt Kommandanten genannt. 

In den beiden Jahren zwischen Kriegsende und der ersten Wahl in unserer Feuerwehr wurde am 13. April 1946 allen Feuerwehren ein Fragenkatalog von Landrat Friedrich Zietsch den Feuerwehren zugestellt. Es fanden darauf hin politische Säuberung in den 37 Wehren des Landkreises Münchberg statt. Nach dem Krieg mussten die Hauptmänner Monatsberichte über das Feuerlöschwesen vom 25. bis 25. eines jeden Monats an die Militärregierung abgegeben. 

Was dort gefragt wurde und die Ergebnisse für unseren Bereich konnten nicht ermittelt werden. Ein Jahr nach Kriegsende am 8. Mai 1946 wurde folgender Personalstand festgestellt: Hallerstein 52 Mann, Seulbitz 51 Mann. Es ist davon auszugehen, dass in den 51 Mann die Mitglieder unserer Feuerwehr und der Bärlaser mit einbezogen waren. Alarmierung erfolgte mit einem Horn. Die Löschwasserversorgung in Seulbitz ist mittels Teich sichergestellt. 

Am gleichen Tag wurde der bisherige Kreisfeuerwehrführer Max Wagner aus Helmbrechts entlassen. Sein bisheriger Stellvertreter Kaufmann Otto Pittroff wurde nunmehr als Kreisfeuerwehrführer eingesetzt. Stellvertreter ist der Flaschnermeister Fritz Sell aus Helmbrechts. Am 17. Mai 1946 trat dann das Feuerlöschgesetz in Kraft und die Bezeichnung Kreisfeuerwehrführer wurde durch Kreisbrandinspektor ersetzt. Sein Stellvertreter hatte den Titel Stellvertretender Kreisbrandinspektor. 

Am 17. Juli 1946 fand dann der erste Kreisfeuerwehrtag nach dem Krieg in Helmbrechts statt.

Im Jahr 1951 musste unsere Wehr zu zwei Großbränden in die Nachbardörfer ausrücken. Am 16. August dieses Jahres branden die Anwesen Hager und Wölfel in Hallerstein ab. Am 9. Oktober 1951 wurden wir zu einem Großbrand nach Förmitz gerufen. Das Anwesen Bernhard Popp stand in Flammen und die Feuerwehren mussten sich diesen entgegenstellen. Am 5. September 1952 wurde die Feuerwehr alarmiert. Das Ziel ist leider unbekannt.

1956 erhielt unsere Feuerwehr von der Fa. Paul Ludwig einen offenen Tragkraftspritzenanhänger, der 26 Jahre bis 1984 seinen Dienst erfüllte.

Am 7. Juni 1958 erfolgte wieder eine Alarmierung, als in Förmitz am Anwesen Popp die Scheune das 3. Mal abbrannte. 1960 entfällt das Schicken von Meldern, da in Götzmannsgrün als Standort der Motorspritze ein Telefon neu eingerichtet wurde.

Die für den 14. Mai 1961 geplante Inspektion besteht wenig Aussicht, diese erfolgreich zu meistern, da die bisherige Spritze kaputt ist und die Leihspritze nicht einmal auf den Anhänger passt. Noch im selben Jahr erhielt unsere Wehr eine Tragkraftspritze TS8/8 mit einem VW-Motor mit 34 PS, die bis 2011 - also über 50 Jahre - im Einsatz war. Die Leihspritze war noch bis 26. März 1962 bei uns in Götzmannsgrün und wurde dann wieder abgegeben.

Am 4. September 1961 hat ein Blitz eine Feldscheune des Bauern Plos eingeäschert und unsere Feuerwehr wurde mit alarmiert. Im gleichen Jahr wurde beschlossen Erwin Grießhammer zu einem Grundstufenlehrgang an die Feuerwehrschule zu schicken. Er bietet die Gewähr, im Bedarfsfalle für längere Zeit als Kommandant zur Verfügung zu stehen. Er, genauso wie Hans Hick aus Albertsreuth lehnten dies jedoch aus Zeitgründen ab.

Kommandant Trampler kam bei einer Bewertung der allgemeinen Lage zu dem Ergebnis, dass für den überwiegenden Teil der landwirtschaftlichen Gebäude ungenügende Voraussetzungen für einen Löscherfolg bestehen. Da aber die Ortschaft Götzmannsgrün eine Wasserversorgungsanlage für die gesamte Ortschaft und die dazugehörigen Einzelgehöfte plant, ist hier Besserung in Sicht.

1965 wurden Neuwahlen des Kommandanten notwendig, da der bisherige Kommandant Erhard Trampler, aus Altersgründen zur Verfügung stellte. Die Neuwahl scheiterte jedoch an dem Umstand, dass keiner der anwesenden Wehrmänner bereit war, das Amt zu übernehmen. Erhard Trampler erklärte sich dann bereit, das Amt noch ein Jahr zu übernehmen.

1966 zur Jahreshauptversammlung am 29. März fiel dann die Wahl auf Erwin Grießhammer, nachdem beschlossen wurde, ein jüngeres Mitglied zu wählen. Dieser nahm die Wahl dann schließlich doch an und es wurde vereinbart, dass er zum 1. Oktober 1966 das Amt des Kommandanten übernimmt. Einen Grundlehrgang sollte er später besuchen. Am 23. November 1966 wurde das Feuerwehrgerätehaus einen Meter angehoben und neu untermauert.

1967 standen dann wieder Kommandantenwahlen auf der Tagesordnung anlässlich der Jahreshauptversammlung vom 14. März. Nachdem der im Vorjahr gewählte Kommandant Erwin Grießhammer wegen des plötzlichen Ablebens seines Vaters dieses Amt nicht antreten konnte, war man wiederrum zur Neuwahl eines Kommandanten gezwungen. An diesem Tag wählten die aktiven Mitglieder Alfred Opel zum neuen Kommandanten. Diese nahm die Wahl schließlich auch an. Erhard Trampler wurde aufgrund einstimmigen Beschlusses zum ersten Ehrenkommandanten der Wehr ernannt. Zudem wurde er für das Amt des Vorstandes vorgeschlagen. Somit hatte die Feuerwehr erstmals seit 1934 neben einen Kommandanten auch wieder einen Vorstand. Dieses Amt übte er nach den vorliegenden Unterlagen bis 1969 aus; im Jahr 1973 ist er dann verstorben.

Im ersten Jahr seiner Kommandantentätigkeit meldete Alfred Opel eine Löschgruppe zur erstmals zu einer Leistungsprüfung an. Unter seiner Führung legte die Gruppe mit Maschinist Alwin Schmutzler, dem Löschtrupp Herbert Hartwich und Werner Strößner, dem Wassertrupp Erwin Grießhammer und Herbert Hick, dem Schlauchtrupp Herbert Sachs und Alfred Schaller sowie dem Melder Robert Strößner erfolgreich das bronzene Leistungsabzeichen ab.

Dem Maschinisten Alwin Schmutzler wurde bei der Inspektion 1967 eine vorbildliche Pflege des Löschgerätes bescheinigt. Die Abnahme des Silbernen Leistungsabzeichen 1969 scheiterte daran, dass zwei Personen aus der Löschgruppe bedenken anmeldeten und keine Ersatzleute zur Verfügung stehen.

Im August 1970 fand dann eine außerordentliche Mitgliederversammlung auf Antrag des Kommandanten Alfred Opel statt. Einziger Tagesordnungspunkt war die Wahl eines Kommandanten, da er sich aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen von diesem schwierigen Amt zurückziehen wolle. Für die Wahl des Kommandanten wurden Herbert Hartwich, Robert Strößner und Alfred Schaller vorgeschlagen. Die geheime Wahl brachte dann folgendes Ergebnis: Herbert Hartwich 10 Stimmen, Alfred Schaller 3 Stimmen und Robert Strößner 1 Stimme. Herbert Hartwich nahm die Wahl allerdings nicht an und so musste ein erneuter Wahlgang durchgeführt werden. Die beiden unterlegenen stellten sich erneut zur Wahl und auch Erwin Grießhammer stellte sich wieder zur Wahl. Das Ergebnis sah dieses Mal wie folgt aus: Robert Strößner 2 Stimmen, Alfred Schaller 5 Stimmen und Erwin Grießhammer 6 Stimmen. Erwin Grießhammer weigerte sich dann nach der Wahl aber das Amt anzunehmen. Nachdem beide Wahlgänge ohne Erfolg blieben, erklärte sich Alfred Opel doch wieder bereit, dass Amt bis zum Ende der Wahlperiode auszuführen.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.